Manuelle Lymphdrainage

Die so genannte „Manuelle Lymphdrainage“ ist Teil eines therapeutischen Gesamtkonzeptes in der Heilbehandlung durch einen Physiotherapeuten

Die Manuelle Lymphdrainage zielt darauf, das Lymphsystem zu aktivieren und vor allem die Leistungsfähigkeit der Lymphbahnen zu verbessern. Die Lymphgefäße leiten das Wasser aus dem Gewebe zurück in die Blutbahn. Liegt in dem Lymphsystem eine Störung vor, staut sich das Körperwasser im Gewebe und es kommt zu sichtbaren und tastbaren Schwellungen. Diese so genannten „Ödeme“ (Lipödem) sind oftmals Symptome für „tiefer liegende“ gravierende Grunderkrankungen wie Herz-, Leber- oder Nierenschwäche und sollten aus diesem Grund rechtzeitig medizinisch untersucht werden. Häufig stehen Ödeme auch in einem Zusammenhang mit Übergewicht, was eine begleitende Ernährungsberatung im Rahmen einer erfolgreichen Therapie sinnvoll erscheinen lässt.  

Mittels verschiedener Massage- und Grifftechniken wie spezielle rhythmische, kreisende oder pumpende Handbewegungen stellt die Therapie der Manuellen Lymphdrainage das Gleichgewicht zwischen der Menge von Gewebswasser und der Leistung der Lymphgefäße wieder her, Flüssigkeit wird wieder Abtransportiert, das Gewebe schwillt ab, Schmerzen an den betreffenden Stellen können gelindert werden. Indem das Gewebe im Laufe der Behandlung wieder lockerer und weicher wird, stellt sich auch für die Beweglichkeit insgesamt ein überaus positiver Effekt ein. Im Gegensatz zur klassischen Massage regt die Manuelle Lymphdrainage dabei nicht die Durchblutung an.

Diese spezielle Behandlungsmethode wird seit rund 40 Jahren von Physiotherapeuten, die eine Zusatzqualifikation in diesem Bereich erworben haben, auf ärztliche Verordnung hin durchgeführt. In der Regel ist eine klassische manuelle Lymphdrainage eingebettet in ein Gesamtkonzept aus ineinandergreifenden Maßnahmen im Umfeld einer physikalischen Entstauungstherapie.

Diese so genannte „komplexe physikalische Entstauungtherapie“ zur Behandlung von Lymphödemen verhindert oder verlangsamt die Zunahme des Ödems, gibt vor allem Linderung bei Schmerzen, reduziert die Flüssigkeitseinlagerungen und beugt auf lange Sicht weitreichenden gravierenderen Schädigungen vor. Die Intensität der Behandlung wird in jedem Fall an die individuelle Schmerzsymptomatik angepasst. Das betrifft zum Beispiel die Manuelle Lymphdrainage und eine Kompressionstherapie, die bei starken Schmerzen „einschleichend“ durchgeführt und erst nach einer ausreichenden Reduzierung der Schmerzhaftigkeit in ihrer Intensität gesteigert werden können.

Entstauungstherapie führt nach fachgerechter Ausführung zu einer Rückbildung der Wassereinlagerungen von bis zu 70 Prozent. Daraufhin werden die meisten Patienten vor allem eine Erleichterung bei den Spannungs- und Druckschmerzen verspüren. Eine  solche Behandlung sollte – etwa bei chronischen Leiden – lebenslang und in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, will man als Betroffener vermeiden, dass die Symptome und damit verbundene Schmerzen erneut auftreten.

Die Manuelle Lymphdrainage ist in diesem Sinne neben einer Kompressionstherapie (Bandagierung, Spezialmanschetten etc.), Bewegungstherapie und der Hautpflege (vor allem gegen trockene, rissige Haut nach Tragen von Kompressionsstrümpfen) Teil eines weitreichenden Behandlungskonzeptes im Rahmen einer komplexen physikalischen Entstauungstherapie.

Eine entsprechende Behandlung wird je nach Indikation und dem Ausmaß der Schädigung auch in 2-Phasen durchgeführt und sollte so früh wie möglich nach der rechtzeitigen Diagnose durch den behandelnden Arzt angegangen werden.